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Feldberg über das Wiesental am 20. Oktober

IMG 6821Start für unsere heutige 2024-Saison-Abschluss-Radtour auf den Feldberg war der Bahnhof in Schwörstadt am vergangenen Sonntagmorgen. Mein Lebtag bin ich noch nie in Schwörstadt ausgestiegen, obwohl man den Ort ja häufig auf der Durchfahrt passiert.

Zuvor durften wir aber auf unbestimmte Zeit im stehenden Zug in Dogern warten. Eine geschlagene Dreiviertelstunde sollte es werden, weil sich irgendwo irgendwelche Spaßvögel im Gleisbett aufhielten.

Um 9:30h bei noch bewölktem aber trockenem Oktoberwetter ging es los in Richtung Feldberg über die Anhöhe von Dossenbach bis nach Schopfheim. Dort fanden wir den Radweg ins Wiesental folgten dessen Windungen entlang der Wiese flussaufwärts nach Hausen bis Zell. In der Ferne war schon die Sonne und blauer Himmel zu erkennen.

Am belebten Zeller Busbahnhof gönnten wir uns eine angenehme Kaffeepause in der geöffneten Bäckerei. Der Linienbus nahm die zahlreichen Wandersleut´ und Ausflügler mit auf den Feldberg. Und irgendwo war wohl noch ein Oktoberfest, nach den vielen Dirndeln und Lederhosen zu schließen.

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Die Strecke wechselte von Abschnitten auf schönen Radwegen und ganz kurzen Teilstücken an und auf der Bundesstraße. Obwohl das Wiesental auf diesen Wegen für uns Neuland war, erkannten wir als Fußballer die Sportplätze von Hausen, Zell, Schönau und Todtnau sofort wieder von den vielen Auswärtsspielen zur Jugend- und Aktivzeit.

Der Weg bis Schönau zog sich ganz ordentlich. Der Hochnebel löste sich nun vollends auf und uns erwartete ein richtig schöner und warmer Sonntag im Oktober. Die lange Hose verschwand nun im Gepäck.

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Die leichte Steigung entlang des Flusslaufes war bis anhin zu vernachlässigen. Das sollte sich nach dem Kirchplatz in Todtnau ändern. Die Jacke wurde nun auch versorgt.

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Der Name der nächsten Ortschaft war dann auch Programm: Todtnauberg. Am Ortsausgang Todtnau führte uns das Navi auf einen richtig steilen, belaubten Naturweg mit 15% Steigung. Diese war nach einem anstrengenden Kilometer dann geschafft und wir kamen unmittelbar an den Todtnauer Wasserfällen raus, weit unterhalb der beeindruckenden Fußgängerbrücke, die offenbar ein Besuchermagnet ist.

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Nach einem Foto ging es weiter. Jetzt hatten wir ein Straßenstück in Richtung Notschrei vor uns, zumindest bis zur Abzweigung Todtnauberg. Eine ganz schöne Anzahl von Höhenmeter sammelten wir mit sonnigem Blick in das Tal auf Todtnau, war sehr schön zu fahren. Ja, und jetzt waren wir auf Höhe der Brücke, die wir kurz bestaunten, um danach den Trubel hinter uns zu lassen.

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970 Hm zeigte der Höhenmesser an. Bis 1493 Hm waren noch ein paar weitere Meter zu sammeln. In Todtnauberg war ich noch nie. Liegt wirklich sehr, sehr schön. Nach der Steigungsstrecke durch den Ort, wurde es bei den Skiliften erst einmal flach, aber nur kurz. Die Steigung auf dem Naturweg zog bald an. Obwohl diese nicht übertrieben war, sollte ich mit dieser Strecke nicht richtig warm werden - bis fast zur Todtnauer Hütte. War irgendwie richtig anstrengend zu fahren, weil der Weg durch schwere Fahrzeuge der Waldarbeit zerfurcht und die tiefen Spurrillen mit weichem Sand extra Kraft kosteten und halt einfach keinen Spaß machten.

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Dann war es aber auch gut und wir standen vor der Todtnauer Hütte mit Blick auf den Feldberg, das Herzogenhorn, den Belchen und in das Wiesental. So schön. Es ist inzwischen kurz vor zwei. Nein, hier machten wir noch keine Mittagspause. Es sollte erst noch auf den Gipfel gehen, was gut gelang. Und bei allem schönen Wetter: Da oben pfiff ein frischer Wind. Tolle Rundumsicht, auch die Alpen zeigten sich. Und natürlich gab es das obligatorische Gipfelfoto.

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Nun aber ab zur verdienten Mittagspause in die Menzenschwander Hütte. Es ging bergab bis etwas unterhalb der Passhöhe. Die Räder waren noch nicht abgestellt, wurde schon nach uns gerufen. Unser verhinderter Radkollege Achim Fischer weilte nebst Gattin zufällig auf der Sonnenterrasse, sie waren bereits auf das Herzogenhorn gewandert und nun kurz vor dem weiteren Aufbruch.

Wir suchten uns einen Plätzchen innerhalb der großen Hütte, fürchteten den Windzug im Freien. Wegen feuchtem Rücken und so. Eine ordentliche warme Mahlzeit holte unsere Lebensgeister zurück. Eine knappe Stunde später machten wir uns frohen Mutes auf den Weg Richtung Caritashaus, Schluchsee und zurück an den Hochrhein.

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Als hätte die Sonne nochmals eine Schippe aufgelegt, fuhren wir auf den guten Forstwegen durch die erleuchteten Wälder mit Aussicht auf den Schluchsee hinab und vorbei am Biker-Treff in Aha und zum Unterkrummethof. Kurzerhand entschlossen wir uns zu einem Stop und gönnten uns eine Weißbier-Erfrischung bei Sonne satt. Inzwischen war es schon gegen fünf Uhr nachmittags. Plötzlich war die Sonne hinter dem Bergkamm verschwunden und die eben noch gefüllte Terrasse leer.

Der Weg entlang dem Schluchsee war nun ruhig und mit gelbem Laub belegt. Auf der anderen Seeseite wurde der Wald noch von der Sonne angestrahlt. So langsam nahmen wir bergab weiter Fahrt auf. Hinter Blasiwald kreuzten wir die B500 und auf dem langen Waldweg bis zur Schwarzabrugg war es ganz vorbei mit Sonne.

Die Abfahrt auf dem Betonweg bis zur Leinegg wollte gar nicht mehr enden und irgendwann waren wir dann tatsächlich unten bei der Kreuzung Witznau angelangt. Die paar Kilometer bis Gurtweil heizten wir noch mal schön durchs Schlüchttal. Joachim war hier die eigentliche Zugmaschine und ich hatte eine gute Zeit im Windschatten, hat Spaß gemacht. Die 100Km-Marke wurde dann noch geknackt und an der Unterführung im Kaitle endete unser richtig langer Rad-Sonntag. Joachim fuhr gen Westen, ich hatte noch ein paar Meter nach Osten. Schön war´s, sehr schön.

Tour: Schwörstadt – Schopfheim - Wiesental bis Todtnau – Todtnauberg – Todtnauer Hütte - Feldberg – Caritashaus - Aha - Schuchsee-Unterkrummethof - Blasiwald - Schwarzabrugg - Gurtweil - Lauchringen. Tourengröße: XL+. Teilnehmer: Joachim Stoll, Martin Ruppelt.

|  Legende zur Tourengröße  |
|  M = bis 40 KM  |  L = bis 80 KM  |  XL = bis 120 KM  |  XXL = größer 120 KM  |
|  +  = größer 1000HM  |  ++  = größer 2000HM  |

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In Todtnauberg ist der Eintritt auf die Brücke "Blackforest Line" möglich.

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 Ja, wir sind bald oben.

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Feldsee und Raimartihof, Aussicht vom Feldberg.

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Menzenschwander Tal und die Alpen, sehr schön.

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Nicht mehr lange und die Sonne versinkt hinter dem Bergkamm.

 

Martin Ruppelt